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Volubilis-Ceuta
MA 2
Agoudal
Tazzarine
Quarzazate
Marrakech 1
Marrakech 2
Volubilis
Ceuta
 
 

Samstag 05.06.2004

Start km 25432
09:45 – 12:00 Camping Belle Vue – Volubilis

Wir fahren ohne Gepäck zur etwa 3 km entfernten antiken Römerstadt Volubilis. Wie üblich drängen sich uns gleich ein paar Führer auf, die hier aber erstaunlich schnell abzuschütteln waren. Komisch, völlig ungewohnt.

Volubilis

Nach einer etwa eineinhalbstündigen Rundwanderung durch Ruinen mit sehr schön erhaltenen Mosaikböden und zwischen mit Storchennestern überbauten Säulen haben wir genug gesehen. Am Eingang versuchen wir noch im Touri-Shop Marokko-Aufkleber zu kaufen. Resultat: erfolglos. Nur sündteure Zigaretten gibt’s für mich.
Als wir wegfahren, versucht ein selbst ernannter Wächter für den hier kostenlosen Parkplatz abzukassieren. Wir husten ihm eins und gut ist es.

Volubilis

Volubilis Volubilis

12:00 – 17:45 Volubilis - Ceuta Grenze
Wieder auf dem Campingplatz, gönnen wir uns noch ein Cola, beladen die Bikes und fahren, in der Hoffnung unterwegs noch einen funktionierenden Geldautomaten zu entdecken, zurück Richtung Meknes. Gleiches Ergebnis wie bei den Aufklebern. Gibt’s nicht.
In Sidi Kacem ist mein Sprit fast alle. Die Kuh säuft durch das Gestottere etwa ein bis zwei Liter mehr als sonst. Wir entern die nächste Tankstelle und können dort zu einem akzeptablen Wechselkurs auch mit Euro bezahlen.

Camping Moulay Idris

Der Sprit langt jetzt bis zur Grenze, das Geldbesorgen-Problem entfällt damit.
Über den Col du Zegotta geht’s weiter nach Norden.
In der nicht sehr abwechslungsreichen Hügellandschaft stellt Archie landwirtschaftliche Betrachtungen an und übersieht dabei eine üble Bodenwelle auf der rechten Fahrbahnseite. Im letzten Moment steht der C noch auf, reißt den Lenker hoch und versucht so den unvermeidlichen Aufschlag auf den „Gegenhang“ abzumildern. Der Bocksprung der Kuh ist dennoch zirkusreif.

Camping Moulay Idris

Ouazzane

Die „Landung“, eher ein Aufschlag, erfolgt zwar vorschriftsmäßig auf den eigenen Rädern, aber den linken Koffer hat es dabei aus dem Träger gerissen. Er hängt nur noch an der Verriegelung und liegt auf dem Auspufftopf auf. Der C bekommt davon nichts mit. Bei der nächsten kleinen Welle wäre er weg gewesen. Der nächste Koffer auf der Verlustliste…. Da der Funk nicht mehr funktioniert, signalisiere ich ihm das Malheur mit wildem Hupen.
Bei Ouazzane Zigarettenpause und die letzten Dirham nach vorhergehender Preisrecherche für zwei Cola verbraten.


Durch die nordwestlichen Ausläufer des Rif-Gebirges nach Chefchaouen, vorbei an Tetouan erreichen wir wieder die Mittelmeerküste.
Foto- und Zigarettenstop und als bisher einzige Mahlzeit des Tages vertilgen wir die letzten paar Datteln, die wir noch vom Markt in Marrakech haben.
Sehr auffällig auf dieser Strecke waren die vielen Polizeikontrollen, die sich aber für uns nicht interessierten.
Kurz bevor mir zum letzten Mal in Afrika der Sprit knapp wird, erreichen wir die Grenze zur spanischen Exklave Ceuta.

Chefchaouen

17:45 – 18:45 Grenze
An der Grenze empfangen uns, wie nicht anders zu erwarten, diverse Schlepper, die unsere Grenzformalitäten, natürlich gegen entsprechende Gebühr und, wie sie behaupten, besonders schnell abwickeln wollen.
Trotz schmeißfliegen-ähnlicher Verfolgung stinken sie bei uns ab, denn dank der Informationen aus unserem Reise-Know-How wissen wir selbst genau, wo  und an welchem Schalter EU-Bürger abgefertigt werden

Vor Ceuta

mare mediterraneum

Es steht, wahrscheinlich um die Existenzgrundlage der Schlepper zu sichern, auch nirgendwo angeschrieben. Oder die Jungs haben das Schild wie üblich kurzerhand entfernt.
Nach ca. 30 Minuten Wartezeit am Fenster Nr. 4 sind wir fertig.
Den Spaniern genügt ein kurzer Blick in den Paß und die anschließende Zollkontrolle wird sehr unkompliziert und schnell durch einen “unauffällig” vorbei streichenden Drogen-Spürhund erledigt.


Ceuta

18:45 – 20:45 Timetunnel
Wir passieren die Grenzlinie und verlieren zwei Stunden! In Spanien ist wieder CEST (Centr. European Summer Time) oder MESZ. Je nach AküFi. Die Marokkaner leben “ohne Sommer” nach GMT (Greenwich Mean Time).

Der Übergang in EU-Gefilde wird für Archie zum ungewollten Kraftakt. Beim Druck auf den Starterknopf ertönt nur noch ein Klack. Batterie oder Anlasser tot. Mangels Kickstarter bleibt ihm nur übrig die 300kg-Fuhre anzuschieben. Was er aber gekonnt und mit elegantem Schwung hinbekommt.


Ceuta - Blick aus dem Hotel

20:45 – 21:45 Ceuta
Gleich nach dem monströsen Grenzzaun Sprit nachfüllen. Hier macht das Tanken wieder Spaß: 60 Cent der Liter Super!
Behindert durch die eigenartige Verkehrsführung in Ceuta dauert die Hotelsuche etwas länger.
Wir entdecken zwar nach einigem Hin-und-Her-Irren am Hafen das Hotel „Africa“, bei allerdings 42 Euro für ein sehr spartanisches Zimmer fällt der Schuppen hier in die Kategorie „nur im Notfall“. Also vorerst mal nein danke. Etwas oberhalb, in der Stadt, finden wir dann noch einen Riesenbunker, das Grand Hotel „Ulisses“. Die ehemalige Eleganz des Hauses ist zwar schon leicht verblichen, jedoch die Räumlichkeiten sind in Ordnung und die Roomrate sogar günstiger als im „Africa. Allerdings scheint unser im 7. Stock gelegenes Zimmer schon länger nicht mehr bewohnt gewesen zu sein. Jedenfalls schießt anfänglich aus allen Wasserleitungen eine rotbraune Rostbrühe.


Duschen, Zivil anlegen und dann nichts wie ab in die nächste Kneipe, denn der Magen fängt bereits an sich selbst zu verdauen.
Im Restaurant Marina gleich um die Ecke und ein paar Treppen weiter unten am Hafen, gibt’s dann ein üppiges Menu für 7 Euro.

Dank Rückkehr in den abendländischen Kulturkreis heute mit Schweinefleisch. Die Feierabendbierchen gibt es auch aus dem hauseigenen Zapfhahn, sie müssen nicht erst im Supermarkt besorgt werden. Leicht überfuttert gehen wir zum „Ulisses“ zurück.


Nachts um drei Uhr ist vor dem Hotel auf einmal   Randale. Die Disco hat anscheinend gerade dicht gemacht und Horden angesoffener Teenies ziehen durch die Straßen.
Die Alarmanlage meines Mopeds quiekt dann zu guter Letzt auch noch durch den Lärm. Ich springe in die Klamotten und stürme hinunter. Aber nichts ist passiert, wahrscheinlich hat sich nur einer mal draufgesetzt. Nach ca. 10 Minuten zieht die Horde weiter und für den Rest der Nacht kehrt Ruhe ein.

Ceuta
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