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Freitag 22.04.2005

Amman (JOR)


Start 40480

Amman
Mein Magen kreiselt noch immer ziemlich heftig und ich bleibe den ganzen Vormittag in der Falle liegen. Das sonst so gute Imodium zeigt keine Wirkung. Also viel trinken um der Dehydrierung zu entgehen.
So gegen 12:00 raffen wir uns auf. Die Bikes brauchen Sprit und die Zitadelle wollen wir uns auch ansehen.
Wir satteln die Kühe und stürzen uns ins Getüm- mel. Das allerdings ist heute eher ruhig. Es ist Freitag, sozusagen der Sonntag der Muslime.
Es sind zwar nicht alle Läden geschlossen, aber die Büromenschen scheinen frei zu haben.

Amman Zitadelle

Nach kurzem Suchen finden wir auch den Weg auf den gegenüberliegenden Hügel. Dort sollte die alte Festung sein. An der Zufahrt kassieren sie 2,- JD und begrüßen uns, wie fast überall, mit einem herzlich "Welcome to Jordan".
Von der Zitadelle ist außer ein paar Säulen und Mauerresten nichts übrig geblieben. Auch hier hat das Gemäuer als willkommener Steinbruch für die umliegenden Stadtteile gedient. 
Ein Gebäude ist in Zusammenarbeit mit irgend- einer europäischen archäologischen Vereini- gung samt Kuppel wieder aufgebaut worden und läßt den alten Glanz und die alte Größe wenigstens erahnen.

Ost-Amman

Was aber beeindruckend ist, ist der Blick über die Stadt mit ihren unzähligen Hügeln. Alle mit weiß gestrichenen Betonkisten überbaut.
Auf der einen Seite sieht man den riesigen Fahnenmast (126m) mit einer gigantischen Jordanischen Flagge. 
( --> www.trident-support.com .we have supplied the 30 x 60 meter (98 ft x 196 ft) flags flying on the World's Tallest Unsupported Flagpole in Amman Jordan...)

Auf der anderen Seit blickt man von oben in das aus römischer Zeit stammende Amphitheater.
Die Besichtigung sparen wir uns. Nicht weil es nicht beachtenswert wäre, aber schon wieder ein Amphitheater.....

Die größte freistehende Flagge der Welt

Wir suchen und finden eine Tankstelle. Und weil wir grad im Schwung sind, fahren wir den der Zitadelle gegenüberliegenden Hügel hinauf.
Die Strassen sind so steil, dass sie wahrschein- lich selbst bei Nässe kaum zu erklimmen sind. Bei Schnee, keine Chance.
Jetzt müssen wir aber wieder zurück zum Hotel. Omar, Nisreens großer Bruder. will uns um 14:00 abholen.
Wir wissen zwar wo wir hin müssen, aber auch dorthin zu gelangen ist gar nicht so einfach. Halb Amman scheint aus Einbahnstraßen zu beste- hen. Natürlich immer in die falsche Richtung.

Wir umrunden auf unserem Rückweg die Zita- delle noch zweimal, ohne die gesuchte Möglich- keit den Hügel zu wechseln zu entdecken.
Zurück zur Tankstelle im Tal, von dort hinauf zum Jebel Amman und von dort dem Track auf dem Nav gefolgt, um durch das Häuser- und Straßen- gewirr wieder beim Hotel zu landen.
Ohne GPS wären wir wahrscheinlich noch ein paar Stadtrunden gefahren bis wir wieder den richtigen Einstieg zu "unserem" Hügel gefunden hätten.


Als wir bei unserem Hotel-Guesthouse ankom- men steht Omar schon vor der Türe.
Er lädt uns in seinen guten alten Opel-Rekord und macht mit uns noch eine Stadtrundfahrt durch Ost-Amman.
Wir sehen Basare, Banken und Ämter, Mosche- en, Einkaufszentren und kleine Parks.
Was wo ist oder war kann sich kein Mensch merken. Gibt aber zumindest einen besseren Gesamteindruck der Stadt.
West-Amman, die Bezirke der Wohlhabenderen und eher Westlich-orientierten will er uns dann am Abend genauer zeigen.

Ost-Amman

Die Familie Amr selbst besitzt einen sehr schönen, amerikanisch wirkenden Bungalow mit einem von der Mutter liebevoll gepflegten Garten in einem Wohngebiet im Westen. Könnte fast in Europa sein. Nirgendwo ist nackter Beton zu sehen, alles ist aufwändig mit Kalksteinplatten verkleidet.
Im Haus begrüßen uns Nisreen und ihre Mutter. Nach kurzer Begutachtung all der netten, kleinen Reiseandenken, die sich im Laufe der Jahre aus aller Herren Länder angesammelt haben, wird aufgetischt.
Archie und ich, wir schauen uns an und suchen die anderen 10 Personen, die der aufgetrage- nen Menge nach noch da sein müßten.
Riecht lecker, sieht lecker aus und schmeckt auch lecker!. Das einzige Problem sind unsere verkorksten Mägen, die dem angemessenen Schlemmen leider einen Riegel vorschieben.
Von Nisreens selbst gemachter Nachspeise drücke ich aber eine 2. Portion hinein. Da ist das Gelüste einfacher stärker als der Verstand und das Blubbern im Bauch.
Nach dem Essen sitzen wir noch eine Stunde gemütlich zusammen und ratschen bei Tee mit Minzblättern über Gott und die Welt.
Zum Glück spricht Mrs. Amr etwas Englisch und Nisreen, die in Deutschland studiert, muss nicht andauernd dolmetschen.

Familie Amr und der C

Omar läßt es sich nicht nehmen und zeigt uns nun den Rest der Stadt.


Wir steuern auf meinen Wunsch hin die Abu Darwish Moschee an, die so ähnlich wie der Dom in Florenz, aus alternierenden Lagen schwarzer und weißer Steine erbaut wurde. Eine Besichtigung ist leider nicht möglich, da der Muezzin bereits nach Hause gegan- gen ist. Geschlossen!
Wieder quer durch die Stadt in ein original "american style" Shopping Center. Waren- angebot und Preise wie in den USA oder Europa. Selbst ein Ableger der Mediamarkt- Kette mit Wireless-Internetcafe ist vorhan- den. Dort treffen wir uns auf eine Cola mit Freunden von Nisreen.

Amman Abu Darwish Moschee

Zum Schluß setzen wir uns im "IN"-Cafe MiradOr auf die Terrasse. Nisreen ordert eine Wasser- pfeife mit Kirschgeschmack. Gar nicht mal so schlecht. Nur der C schaut etwas betrübt aus der Wäsche. Als Nichtraucher interessiert ihn die Wasserpfeife weniger, aber dass sie hier kein Bier oder andere ”vernünftige” Getränke haben, stimmt ihn nicht grad happy.
So gegen 23:00 brechen wir auf und Omar expediert uns wieder quer durch die Stadt zu unserem Hotel.
Um der Mutter noch eine kleine Freude zu machen und auch als  kleines Dankeschön zieht der C seinen famosen Fotoprinter heraus und druckt die Gruppenfotos vom Nachmittag aus. Das Nachfüllen der Papierkassette macht zwar irgendeinen Ärger, aber drei Bilder konnten wir unseren freundlichen Gastgebern wenigstens noch mitgeben.

West-Amman Mecca-Mall

Wir konnten sie beim besten Willen nicht davon abhalten, auch noch unsere Übernachtungen zu bezahlen. Omar wäre sonst tief beleidigt ge- wesen erklärt uns seine Schwester.
Hiermit, noch einmal ein ganz herzliches Danke!

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