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Freitag 29.04.2005

Krak des Chevaliers (SYR) - Iskenderun (TR)


Start 42112

Krak des Chevaliers – Iskenderun


Nach einem netten Frühstück verlassen wir das luxeriöse Hotel Francis und fahren zum Krak des Chevaliers.
Fotostopp kurz vor der Burg. Auf den Zinnen wimmelt es von Besuchern.
Als wir vor dem Burgtor stehen, fallen ca. 100 neugierige Schüler über uns her. Die aus- ländischen Motorräder ziehen sie an, wie das Licht die Motten. Jeder will nach vorne um die Bikes anzufassen. Wir werden halb erdrückt.

Krak de Chevaliers

So ein Mist! Hier können wir die Maschinen nicht unbeaufsichtigt stehen lassen. Die Kiddies wür- den sie zu Tode lieben.
Wir hatten eine entsprechende Erfahrung be- reits 10 Tage zuvor am Theater in Bosra ge- macht, als eine Horde Halbwüchsiger vor lauter Begeisterung meine unbewachte BMW quer vom Ständer kippte.
Kein resoluter Parkwächter vor Ort, keine ge- schlossene Garage in Sichtweite. Uns bleibt nichts anderes übrig als auf die Besichtigung zu verzichten, wenn wir mit unseren Motorrädern später noch weiterfahren wollen.
Schade, diese Burg hätten wir uns wirklich gerne von innen angesehen. Aber diese Horden…..

Krak de Chevaliers

Auf dem Weg ins Dorf hinunter zählen wir mehr als 20 Schüler-Busse! Da hätte auch das Sight- seeing keine Laune gemacht.
Über die Hügel, durch ganz ansehnliche Dörfer nach Norden. Hier stehen Kirchen, Klöster und Moscheen friedlich nebeneinander.
Wir wollen uns die im Reiseführer angepriesenen Wasser-Schöpfräder in der Ebene nördlich von Masyaf im Vorbeifahren anschauen. Aber die Zeit der Wasserräder ist wohl schon geraume Zeit vorbei. Auch die syrischen Bauern haben inzwischen komplett auf die weniger malerischen Motorpumpen umgestellt.

Golan

Dafür entdeckt der C am Straßenrand andere Dinge die ihm Freude machen: Uralte LKWs sind hier noch zu Gange. 40 bis 50 Jahre alte, bei uns schon ewig „ausgestorbene“ Büssing-Lastwagen. Inzwischen zwar mit Mercedes- oder MAN-Motor „modernisiert“, aber unverkennbar mit der lan- gen, spitzen Schnauze und dem großen, ver- chromten Kühlergrill mit dem stilisierten Löwen
Hier im touristischen No-Where bewahrt uns das Nav wieder einmal davor, uns, mit den für uns unentzifferbaren, seltenen Wegweisern ausein- ander setzen zu müssen. Die GPS-Kistchen sind eine echte Hilfe! Alles hier ist nur „a rubbish“ ;-)) kalauern wir anglophil.

living Oldtimer

living Oldtimer

Kurz vor der türkischen Grenze noch ein Tank- stopp in Idlib. Obwohl von der Größe des Ortes her eigentlich ein Städtchen, ist dies eine echte Dorf-Tankstelle.
Zwei, immerhin überdachte, Zapfsäulen sprießen aus dem ungeteerten Boden und die beiden Tankwarte liegen lässig im Haus auf den Tep- pichen und rauchen und ratschen.
Aber wir bekommen dann doch noch unseren Sprit und zum Schluss überreichen sie uns noch zwei Orangen.
Einfach nett!.


So gegen 14:30 kommen wir zur völlig ver- einsamten syrischen Grenzstation. Eine große Anlage, aber absolut nicht los.
Zwei Schlepper entreißen uns förmlich die Päs- se, aber sie machen auch gute Arbeit. Gibt nach kurzer Verhandlung 5 USD als Lohn und einen Bonus von 1 USD, wenn wir in 30 Minuten durch sind.

Tatsächlich nach einer halben Stunde haben wir es geschafft. Der Bonus wird aber verweigert, weil der eine dann frech noch weitere 5 USD fordert. Ein Dollar wie ausgemacht oder nichts, ist mein Angebot.
Er besteht auf den fünfen und er kriegt nichts. Basta! So einfach lasse ich mich nicht ver- arschen.


Wir kommen zu den Türken und verstehen jetzt, warum bei den Syrern tote Hose war. Die Türken haben ein Computer-Problem. Die Datenver- bindung zwischen der Hauptgrenzstation und dem in diesen Breiten üblichen Vorposten ist unterbrochen.

Und ohne Computer geht nichts! Gar nix!
Und weil alle Trucker schon seit dem frühen Vor- mittag hier warten müssen, haben sie den Vor- posten dermaßen zugeparkt, dass wir selbst mit den Motorrädern nur mit allergrößter Mühe durchkommen.


Ich biete, da das in mein Ressort fällt, dem Grenzer-Capo an, mal nach der Leitung zu sehen, aber das traut er sich dann doch nicht. Da wir hier nicht übernachten wollen, frage ich ihn, ob er denn dann nicht seine guten alten Kladden herausziehen und das Ganze wieder per Papier abwickeln könne? Und siehe da! Es geschehen Wunder!
Er zieht tatsächlich die alten, fast einen Meter breiten Bücher irgendwo hervor und startet die Abfertigung.

Nachdem ich ganz vorne stehe, sind wir auch die ersten, die eingetragen werden und die begehr- ten Stempel in die Pässe bekommen.
Ich kann gerade noch aus dem Häuschen ent- kommen, bevor sich die seit Stunden warten- den LKW-Fahrer „leicht erregt“ auf ihn stürzen.
Ob er das überlebt hat?
Die “Kladden-Idee“ hätte ja auch einer der  Trucker haben können.
Acht Stunden „Denk“- und Warte- Zeit hatten sie ja schon gehabt


Wir quetschen uns zwischen den Lastern durch und schaffen es tatsächlich bis zur eigentlichen Grenzstation vorzudringen.
Die Immigration bei der Police ist gleich erledigt. Beim Zoll funktioniert der PC ebenfalls und das Formular wird auch gedruckt und nicht vom Bildschirm abgeschrieben, wie noch vor zwei Jahren an der bulgarischen Grenze und eigentlich sind wir fertig. Eigentlich! Wie immer fehlt der letzte Stempel und der Beamte ist nicht aufzufinden. Schließlich finde ich den Sack! Nachdem ich unter ganzem Körpereinsatz die Zugangstüre zum Zoll blockiere, mit der Maß- gabe mich hier erst dann wieder weg zu bewe- gen, wenn jener besagte Stempel-Heinrich auf- tauche, bequemt sich schließlich einer die faule Sau von der Liege im Hinterzimmer zu schubsen, wie ich durch die halb geöffnete Türe deutlich sehen kann.
Um 17:00 sind wir durch.

Nordwest Syrien

Das was wir bei den Syrern gewonnen hatten, haben wir bei den Türken wieder verloren.
Unter zwei Stunden geht´s anscheinend nicht.
Kleine Pause nach dem Grenzzaun und Mon- tieren von GPS und Funk.


Noch 80 km auf der Mainroad bis nach Isken- derun.
Dortselbst irren wir eine Weile durch die Stadt und finden alles außer einem Hotel.
Das, das wir dann an der Uferpromenade ent- decken ist von der klassischen Marke „Außen Hui, innen pfui“.
Edle Alu-Fassade und innen herbe herunter- gekommene Löcher. 45 YTL sollte das kosten!! Aber immerhin helfen sie uns die Koffer aus dem Zimmer wieder runter auf die Mopeds zu tragen.
Nächste Stadtrunde. An einer roten Ampel sehen wir dann mehr zufällig ein 3 Sterne Hotel. Das Schild ist so angebracht, dass es nur der Besit- zer finden kann.
Kostet zwar stolze 100 YTL, ist aber gute euro- päische Business-Mittelklasse.

Leider ohne hauseigenes Restaurant, aber 500 m weiter gibt es eine größere, gut besuchte „Abfütterungsanlage“. Das Essen ist gut, reich- lich und preisgünstig.
Danach machen wir einen Verdauungs-Rund- gang durch den örtlichen Vergnügungspark ent- lang des Yachthafens.
Für die Jugend gibt es ein nächtliches Schüler- Basketball-Turnier, beim dem sich die jewei- ligen Fans die Seele aus dem Leib schreien um ihr Team anzufeuern. Wir spähen durch den Maschendrahtzaun und amüsieren uns köstlich, die Teenies im Publikum bei diversen Balzver- suchen untereinander zu beobachten.
Zum Finale 3 Whiskey Cola in der Hotel-Bar (36 YTL!!!) und Rum und Ouzo aus den eigenen Vorräten auf dem Zimmer.

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