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Kasachstan 1
KASACHSTAN 1
Georgievka
Sarkand
Charyn
Almaty
Taras
 
 

Freitag  8. Juni 2007

Almaty - Taras


von

nach

Dauer  h

Fahrt   h

Stand h

km

Ø km/h

Ø in Fahrt

Almaty

Taras

07,8

6,1

1,7

509

65

83


Wir frühstücken gegen acht Uhr und brechen eine halbe Stunde später mit Marats Lada Niva zur Immigrationsbehörde auf. Fast eine Stunde stauen wir uns durch den morgendlichen Verkehr bis ins Zentrum.
Das Amt liegt, ohne jegliches Hinweisschild vorne an der Straße, gut versteckt in einem Rück- gebäude und ist für nicht Eingeweihte praktisch nicht zu finden. Auch wenn man sich mit einem Taxi hierher bringen lassen möchte, scheitert das an deren Verfügbarkeit. Almaty ist eine fast Taxi- freie Zone, für eine moderne Millionenstadt ein Witz.

Almaty

In der randvollen Halle müssen wir erst den richtigen Schalter ausfindig machen, um uns dann dort anzustellen.
Nach etwa 30 Minuten wüster Drängelei, hier sind gute Ellenbogen gefordert, sonst geht man unter, dringen wir bis zum Fenster vor.
Der Beamte nimmt unsere Pässe und und fragt uns in Englisch „What do you want?“.
Wir erklären ihm, dass wir unser Visum, wie vorgeschrieben, registrieren lassen wollen.

kasachisches Visum

Worauf er antwortet: „Das Visum ist bereits vom ausstellenden Konsulat registriert! Hier“ und er zeigt darauf, “der blaue Stempel ist schon drin!“.   Na das ist ja wieder der Hit! Das hätte uns ja auch schon einer vorher sagen können.
Der ganze Aufwand und vor allem das Früh- aufstehen für NIX! Jedenfalls weiß auch Marat jetzt, welche Stempel im Pass eine bereits vorgenommene Registrierung anzeigen. So ist wenigstens seinen zukünftigen Gästen geholfen.

der ominöse blaue Stempel

Nachdem wir noch den alten Lada angeschoben und einen leichten Plattfuss beseitigt haben, sind wir eine gute halbe Stunde später, wieder bei  „Valentina’s“.
Sie erhält ihre 60 Dollar und Marat einen Zwanziger.
Ohne seine freundliche Hilfe würden wir wahr- scheinlich noch jetzt in Almaty herum irren und das komische Amt suchen. Noch einmal ein Dankeschön.

Marat beim Aufpumpen

Gegen 13:00 Uhr starten wir Richtung Westen.
Der anfängliche Stau auf der Ausfallstraße löst sich auf, der Verkehr lichtet sich wieder und wir rauschen mit ca. 130 km/h über die beste Strasse, die wir auf der ganzen Reise in Kasach- stan angetroffen haben (gebaut von einem euro- päischen Konsortium).
Hier bemerkt Archie zum ersten Mal seit 7000 km, dass sein Vorderrad eine Unwucht hat. Auf den Buckelpisten vorher war das nicht festzustellen.

die beste Strasse in Kasachstan

lebendiges Exemplar

Bei angenehmen 25°C spielen auch die verein- zelten Regentropfen keine Rolle, die während der Fahrt durchs öde Flachland vom Himmel fallen.
Einzige Auffälligkeit sind einige überfahrene Hunde am Straßenrand.
Funkspruch Barney an Archie: „Kein guter Tag für Hunde!“
Funkspruch Archie an Barney: „Stimmt, hier ist der Hund verreckt!“
Etwa 200 km westlich von Almaty kommen wir an die Grenze. Die alte russische Hauptstrasse M 39 führt direkt nach Bishkek, der Hauptstadt Kirgisistans.


Marktstände an der Kreuzung

Wir haben kein Visum besorgt, denn abgesehen von den Kosten, wollen wir wegen des nur rund 100 km langen Streckenabschnitts auch nicht zweimal die Ein- und Ausreiseprozedur über uns ergehen lassen.
Früher war das einfacher, denn da wechselte man ja nur von einer Provinz des Sowjetreiches in eine andere.
Nachdem die Kasachen das selbe Problem haben, wurde von ihnen eine Strasse, hart an der Grenzlinie entlang, um diese nördliche „Nase“ Kirgisistans herum gebaut.


hier geht's um die Wurst

Nach 50 km biegen wir wieder nach Südwesten ab. An dieser Kreuzung sind auch wieder einige Marktstände aufgebaut, die neben Essbarem, und das fällt uns hier zum ersten Mal auf, auch Andenken und sonstigen Touristen-Ramsch ver- kaufen. Die Zivilisation hat uns offensichtlich wieder gänzlich eingeholt.
Trotzdem, es ist Zeit für eine Pause. Leider gibt es hier keinen aktiven Grill, so dass wir uns mit undefinierbarem, aber gar nicht mal so schlecht schmeckendem Gebäck und Cola stärken müssen.


die Kinder spielen mit dem Handy

Eigentlich gibt es auch recht appe- titlich aussehende Würste, aber so richtig  trauen wir denen nicht  .

Wer weiß, wie lange die schon in der Sonne gelegen haben.

nichts, was es hier nicht gibt

Tien-Shan-Vorberge in der Abendsonne

Nach weiteren 100 km haben wir die Umgehung Kirgisistans vollendet und treffen bei Merke wieder auf die M 39.
Hier Zigaretten- und Pinkelpause. Das Cola von vorhin drückt in der Blase.
Auf den nächsten 150 km noch zwei kurze Stopps. Einmal um die in der Abendsonne leuch- tenden Hänge des Tien-Shan Gebirges zu foto- grafieren und ein zweites Mal um die leeren Tanks zu füllen.
Nach insgesamt 500 km, mal soeben am verlän- gerten Nachmittag gefahren, sind wir kurz vor Sonnenuntergang in Taras.

an der Tankstelle vor Taras

An einer Ampel jubeln uns ein paar Jungs im schwarzen Daimler zu.  Wir fragen sie gleich nach einer Gostinica. Sofort kommt das Zeichen ihnen zu folgen. Mit eingeschalteter Warnblink- anlage und fast 100 km/h brausen sie durch die halbe Stadt vor uns her. Kaum, dass wir ihnen noch folgen können
Am Hotel angekommen, steigen alle vier aus und verabschieden sich per Handschlag. Mehr als ein Dankeschön wollen sie nicht für ihren Dienst. (Dafür haben sie unterwegs mit ihren Handys auch mindestens 100 lizenzfreie Fotos von uns geschossen.)

Führungsfahrzeug

4500 Tenge (28 Euro) kostet das brauchbare Zimmer mit Raucherbalkon, plus 336 (=2x 12Std. à 14) Tenge für Stojanka (bewachter Parkplatz) auf dem eingezäunten und von einem Wächter behüteten Hinterhof.
Da das hauseigene Restaurant mal wieder durch eine geschlossene Gesellschaft belegt ist, da scheinen wir ein Timing-Problem zu haben, be- kommen wir unser Abendessen im 1001-Nacht- Look Bistro-Night-Club serviert.

Taras - Hotel

Wir sind wieder in überwiegend ländlicher Ge- gend und entsprechend moderat sind für uns die Preise: Für zweimal Boeuf Stroganoff mit Reis, plus ein Liter Cola, sowie sechs große Bier werden uns  2000 Tenge (ca. 12,- Euro) in Rechnung gestellt.
Auf dem Zimmer noch Track und Bilder aufs Notebook überspielt, dann Heia-Heia.
Die Fahrerei macht, auch wenn wir heute fast nur exquisit gute Strassen hatten, einfach müde. Die Bierchen tun ein Übriges …

1001-Nacht-Look Bistro
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