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Vorwort
Sonniges, ruhiges und mildes Herbstwetter ist vorhergesagt – dazu noch ein langes Wochenende mit Brückentag – da muss man doch einfach noch mal die Kuh aus dem Stall treiben und sich zum Saisonende ein paar Tage auf dem Moped gönnen. Nur wohin?


Sonntag, 30. Oktober 2011

Ingolstadt - Krumau

Fürth – Ingolstadt
Ich bin mit Barney um 09.00 Uhr bei McD in Ingolstadt verabredet. Da er in Pappenheim weilt, ist es ein günstiger Startpunkt, um von dort, ohne Umwege für einen von uns, alle angedachten Ziele zu erreichen zu können.
Geht es noch einmal nach Italien, nach Österreich in die Steiermark, oder doch in den Böhmerwald....? Wir werden sehen.
Um kurz nach 08:00 Uhr mache ich mich auf den Weg. Die geschenkte Stunde durch die Um- stellung von Sommer- auf Winterzeit an diesem Wochenende nehme ich gerne mit und damit ist es heute Morgen auch deutlich heller.

Hötzelsdorf

Also bei um die 10°C rauf auf die Südwest- tangente in Richtung A9.
Die Sonne spitzt heraus und das Wetter scheint  heute einen freundlichen Tag zu versprechen. Aber entlang der Donau wird es wieder nebelig.
Fast zeitgleich treffen Barney und ich bei McD in Ingolstadt ein.
Wohin also? Erste Idee: über den Großglockner und die Nockalmstraße nach Italien. Sind die Pässe noch offen? Gute Frage.

McD bietet einen Hotspot an. Also Notebook raus und ins Internet eingeklinkt. Klappt.
Laut ADAC ist der Großglockner nur mit Winter- reifen befahrbar und die Nockalmstraße hat bereits Wintersperre. Fällt also aus.
Steiermark? Zieht sich und die Tage sind jetzt ja auch schon ziemlich kurz. Fällt auch aus.
Naheliegender Weise geht es also in den Böhmerwald – vielleicht mit einem kleinen Ab- stecher ins österreichische Waldviertel.


Ingolstadt – Bodenmais - Phillipsreuth
Recherche und Entscheidungsfindung haben etwas Zeit gekostet. Um 10:15 Uhr machen wir uns auf den Weg in Richtung Regensburg.
Kürzeste Stecke ins Navi eingegeben und los. Die Sonne versucht sich einen Weg durch die tiefliegenden Wolken zu bahnen – noch verge- bens.
Wir rollen bei wenig Verkehr über die Land- straße. Im Nebel ist es mit deutlich unter 10°C teilweise recht schattig. Tankstopp in Regens- burg. Von dort aus schlängeln wir uns zum und dann durch den Bayerischen Wald.

Bayerischer Wald - oberhalb Bodenmais

Die neblig trübe Herbststimmung hat etwas leicht Melancholisches. Der Sommer ist eindeutig vorbei.
Am Großen Arber durchbrechen wir die Nebel- schwaden nach oben, die Sonne strahlt im herbstlichen Glanz und auch die Temperatur steigt deutlich. Der Ausblick über die Waldgipfel ist begeisternd und auch unsere Fahrlaune hebt sich deutlich. Schwuppdiewupp ist es schon wieder nach Mittag. 
Weiter nach Südosten. Bei Philippsreuth ver- lassen wir Deutschland ostwärts.
Die Tschechische Republik bereitet uns einen sonnigen und warmen Empfang.

CZ - östlich Philippsreuth

Philippsreuth - Vissy – Krumau
Wir schwenken nach Süden ein und rollen entlang der Moldau und deren idyllischen Stauseen.

Schön kurvig genießen wir bei wenig Verkehr die bunte Herbstlandschaft. Zügig geht es voran auf mit Kuppen bestückten Landstraßen.


Moldau Stausee

Am Moldau-Stausee meldet sich der Magen knurrend zu Wort. Es ist gegen 16:00 Uhr und das Frühstück bei McD liegt schon recht lange zurück. In Frymburk finden wir dann ein Cafe. Anker geworfen und eingekehrt. Kaffe und Kuchen – gut und zu günstigen Preisen - überbrücken die Zeit bis zum Abendessen.
Auf unserem Weg die Moldau entlang kommen wir an eine Baustelle mit Straßensperrung. Was tun? Vielleicht ist es ja wie in Italien – zwar gesperrt, aber trotzdem passierbar? Wir fahren also weiter und hoffen, dass wir uns durchschlängeln können.

Frymburk

Zu unserer Überraschung wird hier auch am Sonntag gearbeitet. Und mit Durchschlängeln ist es auch nichts, da schlicht und ergreifend 5 Meter inmitten einer Brücke fehlen. Also müssen wir doch umdrehen. Die ausgeschilderte Umlei- tung würde uns wieder genau dahin führen, wo wir hergekommen sind. Dann doch lieber Moldau- aufwärts nach Süden.
Allein auf weiter Flur schwingen wir uns auf ordentlicher Fahrbahnoberfläche den Fluss entlang. Es dämmert bereits und der Sprit wird zusehends knapp. Zum Glück finden wir am Weg in Rozmberk eine Tankstelle. In die knapp 20 Liter fassenden Tanks füllen wir je 19,5 Liter.

Frymburk

Nach einer Zigarette und einem Blick auf die, vielleicht einer näheren Betrachtung Wert gewe- senen, Burg ziehen wir weiter. Mit zunehmender Dunkelheit nähern wir uns Krumau.
Jetzt tritt zum ersten Mal auf, was ich „Barneys Navigationsunmut“ nennen möchte. Sein sonst hohes Vertrauen in sein Garmin 276C hat ihn wohl verlassen und er versucht sich als ganz eigenwilliger Pfadfinder. Sonst eigentlich mit sehr guter Orientierung gesegnet, verläßt ihn sein  Leitstern auf dieser Reise. 

Das Navi möchte uns nach links schicken. Diese Straße gefällt Barney aber irgendwie nicht und wir halten uns rechts auf der Hauptstraße. Damit kommen wir aber, „quelle surprise“, vom Ziel ab. Nach kurzer Beratungspause – es ist mittlerweile stockdunkel - richten wir uns dann nach meinem Navi und fahren über einen frisch geteerten Flurbereinigungsweg wieder auf den richtigen Kurs. Der Einheimische, der uns dort begegnet, wird sich schwer gewundert haben, dass ihm dort 2 Motorräder entgegenkommen.


Krumau
Gegen 18:00 Uhr treffen wir in Krumau ein. Auch hier will Barney dem Navi nicht glauben und steuert, allerdings einem Schild Centrum folgend, den außerhalb gelegenen Bahnhof an. Nach einer kleinen Ehrenrunde kommen wir dann doch im Zentrum an. Die Zimmersuche gestaltet sich nicht besonders schwierig und das Angebot einer einfachen Pension für 2 Personen mit Frühstück zu € 50,- ist o.k.
Bis wir die Kühe abgestellt und uns umgezogen haben, ist es bereits 19:30 Uhr.
Der Magen knurrt.

Krumau - Burg

Auf dem Weg in die Altstadt zeigt sich die Schönheit des zum Weltkulturerbe erhobenen Städtchens in voller Pracht und wir kommen nicht umhin, ein paar Fotos zu machen.
Wenn man in Böhmen ist, sollte man auch böhmisch essen. Wir kehren auf Empfehlung von zwei deutschen Touristen im Restaurant „Konvice“ ein. Die Speisekarte ist ohne Schnick- schnack regional geprägt und übersichtlich, auch die Preise sind für eine Touristenstadt zivil.
Als Vorspeise nehmen wir Tatar von der ge- räucherten Forelle auf Rösti.
Als Hauptgang Rinderbraten mit Sahnesoße und böhmischen Knödeln.

Krumau - Restaurant „Konvice“

Erstes hervorragend, zweiterer wirklich lecker.
Als Nachtisch bereitet man uns zum Wiener Apfelstrudel tatsächlich eine warme Vanilliesoße als Extrawunsch.
Herz, was willst Du mehr? Denn auch die Nach- speise ist vorzüglich. Inklusive der Getränke kostet uns der Spaß gerade mal € 35,-.
So gestärkt machen wir noch einen fast zwei- stündigen Rundgang durch die gut beleuchtete Altstadt.
Da werden wir morgen bei Tageslicht auch noch einmal zum Bilder machen kommen müssen.
Da das Zimmer erst bis 11:30 Uhr geräumt sein muss, sollte das kein Problem sein.
Gegen Mitternacht ist es uns dann aber genug für heute.

Feierabend.

Krumau - Burg

SHORTCUT

 

Was wir mögen:

Langfristige und ausgiebige Tourenplanung
kleiner Scherz ;-))

Was uns fehlt:

Etwas weniger Nebel

Was uns überrascht:

An welch schönen Orten man durch Zufall landen kann

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