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Moline - Ultental
NORDITALIEN
Bormio
Anfo
Moline - Ultental
 
 

Sonntag 21. September 2008

Anfo - Moline - Molveno - Ultental - Timmelsjoch - Fernpass


Heute sind wir schon richtig früh unterwegs. Um kurz nach 9:00 Uhr starten wir die Motoren und fahren Richtung Norden am Lago d’Idro das Tal hinauf.
Bei Storo biegen wir rechts zum Ampola-Pass ab, aber oben in den Bergen zum Gardasee hinüber, hängen tiefschwarze Wolken. Wir haben den Ort noch nicht einmal ganz durchquert, als es zu tröpfeln beginnt.
Bremse rein und umdrehen  Im Norden sieht es deutlich freundlicher aus. Geduscht haben wir doch grad erst im Hotel.

Tavodo

In Tione entscheiden wir uns gegen die Strecke über Madonna di Campiglio und den Passo Campo Carlo Magno.
So bedeutend Karl der Große auch gewesen sein mag, der nach ihm benannte „Pass“ ist einfach langweilig.
Kurz hinter Tione wechseln wir auf Empfehlung von Christian von der SS 421 auf die parallel dazu verlaufende SP 34.
Stimmt, ist einfach „kurviger“ zu fahren.

Moline in Banale

Moline in Banale

Nach San Lorenzo di Banale kleiner Abstecher links den Hang hinauf.
Nicht sehr ergiebig. Auch das recht nett liegende Lokal am Ende der Stichstrasse hat noch ge- schlossen und wir müssen die Aussicht ohne Cappucchino vom Motorrad aus genießen.
Weiter Richtung Lago di Molveno.
Bei den Tunnels erkunden wir kurz die eigentlich gesperrte alte Strasse.
Von dort hat man einen tollen Blick hinunter auf das   ca 200-300m tiefer gelegene Moline. Die alten Bruchsteinhäuschen wirken von hier oben wie auf einer Modelleisenbahn.


„Da wollte ich schon immer mal hinunter“ sage ich zu Christian. „Kein Problem“, meint er, „ich war da schon mal unten, aber wenn’s dich inte- ressiert, lass uns fahren.“
10 Minuten später holpern wir über das aus kopf- großen Kieselsteinen bestehende Pflaster bis zum Bach hinunter. 
Die letzten 200m bis direkt ans Wasser, auf einem mit böse rollenden Steinen übersäten, ansteigenden Feldweg haben es dann in sich.

Moline in Banale

Meine gute, eigentlich Gelände erprobte R hat damit doch reichlich Schwierigkeiten und ohne „An-Schiebung“ von Christian, wäre ich da wohl nicht alleine hinauf gekommen. Kurze Pause am Wildbach, der jetzt im Herbst allerdings etwa müde vor sich hin plätschert. Zurück über den Feldweg, der sich abwärts mit etwas Off-Road-erfahrung relativ problemlos bewältigen lässt und das Holterdipolter-Pflaster wieder auf die SS421 hinauf. Auf der zweiradfreundlichen Strecke am gleichnamigen
See entlang bis Molveno. Dort „erholen“ wir uns in einem Cafe am Ufer bei einem Cappucchino von den „Strapazen“ der letzten Kilometer.

Moline in Banale

Weiter nach Norden. Kurzer Stopp am Castello Belfort, das aber aus der Nähe betrachtet doch nicht zu einem Besuch animiert.
Um die vielbefahrene SS43 zu vermeiden, fahren wir auf halber Höhe am Hang die SP73 bis Cles.
Über Proves und durch den Scheiteltunnel kom- men wir nach Ulten oder auf Italienisch Ultimo.
Ultimo klingt gut und dieses Tal habe ich bisher auch noch nicht erforscht. Zeit haben wir, es ist erst kurz nach 13:00 Uhr, also siegt die Neugier. Das Tal scheint allgemein beliebt, denn es herrscht reger Ausflugsverkehr.

Ultental

Ultental

Auch die unvermeidlichen Sonntagsfahrer (schließlich ist ja Sonntag) sind reichlich vertre- ten.
Am Ende der öffentlich befahrbaren Strasse setzen wir uns am Lago Fontana Bianca (Weiß- brunnsee) ins dortige Touristen-Lokal „Zur Knödlmoidl“..Jawohl, wir setzen uns INS Lokal. Zum Draußensitzen ist es eindeutig zu kühl. Vor allem der steife Wind macht das Ganze ziemlich ungemütlich. Mittagspause. Drinnen ist ziemlich Betrieb und bis wir unser Bestelltes bekommen, dauert es eine gute halbe Stunde.


Timmelsjoch

Kurz nach 15:00 Uhr treten wir den Heimweg an. Wir nudeln uns das Ultental wieder durch die Touristenströme hinaus und können dafür die Abfahrt nach Lana ins Etschtal hinunter genießen. 
Durch Meran nach St. Leonhard.
Jetzt gibt es noch ein Sahnestückchen. So zum Grande Finale wedeln wir das Timmelsjoch in der Abendsonne hinauf.
Nach dem Tunnelo landen wir allerdings in den Wolken. Von Westen zieht schon wieder mal eine Pampe heran, freundlicher weise ohne hier am Berg auch gleich noch abzuregnen.


Timmelsjoch

Der Rest ist Routine. Das Ötztal hinaus und zum Fernpass hinüber. Dort werden die Tanks noch mit dem billigeren österreichischen Sprit gefüllt und wir verabschieden uns.
Wir fahren noch gemeinsam bis Lermoos, dann trennen sich unsere Wege. Christian biegt nach Reutte ab, ich steuere in Richtung Garmisch.
Ich schwinge noch durch die schönen langen Kurven im Loisachtal und sitze die restlichen Kilometer dann auf der Autobahn bis München ab. Kurz vor acht bin ich zuhause.
Ich kann nur sagen: „Es war mir ein Vergnügen!“
Ich hoffe, dass sich das sobald als möglich wiederholen lässt!

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