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Südtirol 2.Tag - Kaltern
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Freitag 15. August 2008

Mendelpass - Regenwolken

Um kurz vor acht spielt das Telefon von Franz die altbekannte Weckmelodie.
Man möchte gar nicht glauben, was für eine Lautstärke so ein Handy entwickeln kann.
Ich winde mich aus dem recht guten und be- quemen Bett und öffne die Fensterläden (?) der Balkontüre.
Leider hat mich mein Ohr nicht getäuscht. Es regnet noch immer und der Mendelpass versinkt tief in den Wolken. Alles ist Nebel verhangen und grau in grau.
Kurzer Sprint durchs Bad und runter zum Frühstück.


Die allgemeine Begeisterung ob des Wetters ist nicht gerade groß. Aber da der Wetterdienst das Elend vorhergesagt hatte auch keine Über- raschung.
Wir bleiben also erstmal gemütlich beim „Prima“ sitzen, genießen die guten Vintschgerl und den Südtiroler Speck, ratschen und warten auf bes- sere Zeiten. Draußen bleibt es allerdings nass und kühl. Nur Jürgen und Stefan wollen auf- brechen. Jedoch nicht in die Berge, sondern nach Hause. Jürgen fühlt sich ziemlich platt, in seinem Magen grummelt es und der Schädel brummt auch. Damit er nicht alleine fahren muss, will ihn Stefan begleiten.

Ralf + Franz + Micha

Gunther

Als wir die Jungs verabschiedet ha- ben, zum Bleiben konnten wir sie ein- fach nicht überreden, ziehen wir uns  in die untere Gaststube zurück, oben wird geputzt.
Wir entdecken einen großen Raum mit Kicker und mit Tischtennisplatte. Das Kind im Manne erwacht und wir liefern uns harte Gefechte.
Als nach einer guten Stunde alle ziemlich schweißgebadet sind, ist es wenigsten draußen trockener gewor- den. Die Wolken kratzen zwar immer noch über den Dachfirst, aber gele- gentlich zeigen sich hellere Lücken im Nebel.

Franz

Die geplante Runde über Stilfser Joch und Gavia  macht sicher keinen Sinn und vor allem bei Nässe und Nebel keinen Spaß. Diese Pässe sind noch bedeutend höher als der Mendel und dürften heute wohl kaum mehr aus den Wolken auftauchen.
Wir beschließen eine kleine Exkursion hinunter nach Kaltern zu machen.
Also Regenjacke überziehen und, nein nicht aufs Moped aufsitzen, sondern auf Schusters Rappen hinüber zur Standseilbahn GEHEN!
Wir erwerben ein Tal-und-Bergfahrt-Ticket (7,50 Euro) und, gutes Timing, kaum sind wir einge- stiegen, geht es los.

Mendel - Standseilbahn

Obwohl die Bahn schon seit 1903 in Betrieb ist macht sie einen durchaus vertrauenerwecken- den Eindruck.
Sie überwindet auf einer Strecke von 2.370m mit zwei kleinen Tunnels und zwei Viadukten einen Höhenunterschied von 834 Metern. Das knackt gelegentlich ganz schön in den Lauschern.
Auf halber Strecke kommen wir aus den Wolken heraus und Kaltern strahlt uns im schönsten Sonnenschein entgegen.
Als wir unten aussteigen trifft uns die schwül- warme Luft wie ein Hammer.

Kaltern - die Sonne kommt heraus

Deshalb erst einmal alle Jacken und Pullover ausziehen, damit wir auf dem viertelstündigen Marsch bis ins Zentrum nicht verkochen.
Durch Weinberge und vorbei an mondänen Villen erreichen wir die Altstadt. GaKaltern - alte Villanz hübsch hier.
Für mich persönlich nichts um zwei Wochen zu bleiben, aber so zum Gucken, richtig nett.
Trotz reichlichem Frühstück knurrt der Magen. Es ist inzwischen 14:00 und der „Frühsport“ hat die Kalorien wohl auch schon wieder aufgezehrt.

kaltern - Marktplatz

Restaurant zum Turm -  Barney + Micha

Einmal quer über den Marktplatz und dann links um die Ecke in die Wirtschaft “zum Turm”, die uns Franz empfiehlt. Er sei erst vor ein paar Tagen in der Gegend gewesen und habe dort immer gut gegessen, meint er. Wo er Recht hat er Recht!
Wir lassen uns gemütlich nieder und erheben uns, mühsam  und mit vollgeschlagenem Bauch, erst zwei Stunden später wieder.
Eigentlich hätten wir dort noch bis in die späten Abendstunden sitzen können, aber die Sonne lacht so vom Himmel, dass wir doch wenigstens eine kleine Runde mit den Motorrädern drehen wollen.


Eingang Restaurant zum Turm - Achim

Zurück zur Talstation der Mendel- bahn. Zurück wäre in Ordnung gewesen, aber es geht dabei die ganze Zeit bergauf und ein so voller Magen schleppt (oder schlappt?) sich ziemlich schwer, besonders bei meiner ausge- prägten Bürosessel-Kondition…
Wir haben auch dieses Mal Glück und das Bähnlein startet unmittel- bar, nachdem wir an der Station angekommen sind.
Leise rumpelnd geht’s, am Zugseil hängend, hinauf.

Eingang Restaurant zum Turm - Gunther

Oben werfen wir noch einen kurzen Blick in das kleine Museum, in dem Schautafeln die Ent- stehung der Standseilbahn und die Entwicklung des Ortes beschreiben.Text zur Entstehung der Standseilbahn
Zurück in der Pension wird schnell die Bikerkluft angelegt und kurz darauf laufen die Motoren
Es ist kurz vor 17:00 und es bleibt eigentlich nicht viel Zeit. Also schlage ich eine Runde über Proves nach Lana und zurück über das Gampenjoch vor. .

die illustere Runde

Vom Mendel geht es das sehr schön und zügig zu fahrende Stück nach Westen durch den Wald  nach Ronzone und weiter nach Malesco.
Dort entdecke ich ein Sträßchen Richtung Brez und auch wenn mein GPS stur behauptet so käme ich dort nicht hin, will ich das einfach mal probieren.
Aber diese Wette hat das Nav gewonnen. Wir stehen schlussendlich mitten in einem Bauernhof und obwohl Brez fast zum Greifen nahe ist, trennt und eine für die Bikes unüberwindliche Schlucht. Zum Glück nehmen es die anderen mit Humor.
Also zurück das Ganze.

Mendel - Standseilbahn

Über Fondo kommen wir dann mit Asphalt unter den Rädern doch noch bis Brez.
Weiter Richtung Proves.
Inzwischen hat sich die Sonne wieder hinter schwarze Wolken zurückgezogen und es wird dunkler und dunkler. Als wir in Lauregno ankom- men, beginnt es zu tröpfeln und ich schlüpfe in meine Regenjacke.
Einhellig sind wir der Meinung, dass es besser sei umzukehren, als auf nassen Straßen durch die Wälder zu rutschen. .
Dieses Mal geht’s es auf direktem Weg zurück Castelfondo – Malosco - Mendel.

Blick auf Kaltern

Dreißig Minuten später fahren wir die Mopeds in die Garage der Pension Petra.
Wir waren zwar nur eine gute Stunde unterwegs, es hat aber trotzdem Spaß gemacht.
Kurz nach 19:00 treffen wir uns zum Abend- essen wieder unten in der guten Stube.
Heute gäbe es nur kaltes Buffet warnt uns die Chefin, das sei in Italien an Ferragosto so üblich. Ich hätte beinahe gesagt „Gottseidank“, denn ich  bin von unserem Mittagessen in Kaltern eigent- lich noch immer gut gesättigt.

kaltes Buffet

Das „NUR“ kalte Buffet ist aber liebevoll und mit so unzähligen Leckereien angerichtet, dass ich leider schon wieder kräftig zuschlagen muss.
Bei Prosciutto und Melone, Vitello tonnato und Pizza con funghi porcini (Steinpilzen), um nur meine absoluten Favoriten zu nennen, kann ich einfach nicht widerstehen.
Es geht einfach nicht!!!!

Achim + Ralf

Micha + franz

Leise verdauend hängen alle etwas in den Sei- len. Zum Glück bekommen wir danach einen Digestivo spendiert.  Hilft dem strapazierten Ma- gen schon ein bisschen bei der Arbeit.
Ralf und Achim verabschieden sich bei Zeiten, der Rest trinkt noch ein, zwei Bierchen, dank Rauchverbots zum Teil auch draußen in der Kälte vor der Türe.

So gegen Mitternacht ist Schicht im Schacht.

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