Iseo – Brescia – Piacenza
Nachdem es in der Nacht noch ziemlich stürmisch war, werden wir heute trotzdem von der Sonne geweckt und es bewegt sich kein Lüftchen. Die 700km von gestern haben keinen bleibenden Eindruck, sprich Verspannungen, hinterlassen.
Nach dem Frühstück bleibt noch Zeit für einen kleinen Rundgang durch Iseo. Aber irgendwann wollen wir dann doch weiter. Gegen 11:00 Uhr satteln wir die Kuh. Es ist schon deutlich über 20°C warm und die Sonne strahlt vom wolken- losen Himmel. Ziel für heute ist Lucca.
Zuerst fahren wir nach Brescia. Dort rauf auf die Strada und ab nach Süden. Es die angenehmste Möglichkeit, die Langeweile der Po-Ebene zu überbrücken.

Piazenca - Passo Cisa - Aulla
Da uns die Fahrerei auf der Autobahn dann doch recht wenig Spaß macht, verlassen wir diese bei Piacenza. Wir zuckeln lieber etwas querbeet durch die Pampa und steuern auf die Apuanischen Alpen zu..
Das Navi führt uns auf verschlungenen, für uns nicht immer nachvollziehbaren Wegen gen Süden. So entdecken wir interessante Neben- straßen, die wir sicherlich selbst nicht gefunden hätten. Ist aber kein Nachteil. Richtig lustig wird es auf der Anfahrt zum Passo Cisa. Der Winter hat seine Spuren hinterlassen. .

Frostaufbrüche und heftige Bodenwellen testen Fahrwerk der Kuh und die Körperbeherrschung der Passagiere. Wir werden ein paar Mal heftig aus dem Sattel gehoben. Das hält wach und die Stimmung ist trotz der Schaukelei sehr gut. Die herrliche Landschaft und die flüssig zu fahrenden Kurvenkombinationen zaubern uns ein breites Grinsen ins Gesicht. Auf dem Weg nach Aulla sind wir auch wieder auf der Traumstraße nach Pontremoli unterwegs. Allein auf weiter Flur berauschen wir uns am griffigen Asphaltband, das uns mit endlos aneinander gereihten Kurven erfreut. Das Leben ist eine Kurve und heute unbeschreiblich schön.

Aulla – Massa – Lucca
Doch die Kurvenräuberei kostet Zeit. So ist es schon wieder später Nachmittag und wieder einmal lässt der Feierabendverkehr grüßen. Deshalb streichen wir die eigentlich geplante Strecke entlang des Mittelmeers und nehmen den direkteren Weg nach Lucca. Auf der Fahrt dorthin hangeln wir uns von Dorf zu Dorf die Zeit vergeht, ohne dass man wirklich vorwärts kommt.
Dann erschreckt mich die Kuh mit überraschend auftretendem ABS-Ausfall. Im zähen Berufsverkehr hätte ich um ein Haar ein paar Mal die Stoßstange meines Vordermanns geküsst.

Anna wundert sich über meinen eckigen Fahrstil, den ich sonst ja gar nicht pflege. So werden die letzten Kilometer heute etwas anstrengender als gewünscht.
Als wir in Lucca ankommen, hängen dunkle Gewitterwolken in den Bergen. Wir entscheiden uns, der Kuh morgen einen Ruhetag zu gönnen, an dem sich ihr heute aufgetretenes Leiden hoffentlich beruhigen kann.
Über hotel.de buchen wir telefonisch zwei Übernachtungen im 4-Sterne Hotel Napoleon, etwa 650m von der Altstadt entfernt.
Dort checken wir dann gegen 19:30 Uhr in einem noblen Zimmer ein.

Lucca
Nachdem es heute Nachmittag ziemlich schwül und warm war, kommt eine Dusche gerade recht. Erfrischt und zivil gekleidet begeben wir uns dann in die Altstadt.
Vom Hotel bekommen wir eine Osteria empfoh- len.
So schlendern wir durch das abendliche Lucca und finden auch das besagte kleine Ristorante. Zu einer für Italien üblichen Zeit – es ist 21:30 Uhr- sitzen wir beim Abendessen.
Leckere, regionale Speisen erfreuen den Gaumen. Und 20% Rabatt gibt es als Hotelgast auch noch. Wir sind gesättigt und zufrieden.
Der Verdauungsspaziergang zum Hotel tut richtig gut und die Luft ist angenehm mild.
Kurz nach 23:00 Uhr sind wir zurück.
Morgen hat die Kuh Ruh und wir für heute Feierabend.