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Samstag, 17. September 2011

quer durch Polen, bis in die Masuren nach Mikolajki

Frühstück mit Rührei und Speck gibt es wie bestellt um 7 Uhr 30. Unseren Wirt hatten wir gestern noch zu dieser frühen Aktivität überreden müssen.
Eine halbe Stunde später brechen wir in Richtung Lezno auf.
Christians Obelix zickt etwas beim Starten. Der Motor springt zwar klaglos an, aber die Bord- spannung bricht dabei derart stark zusammen, daß das ABS auf Störung geht und sogar die Digitaluhr sich nullt. Christian vermutet, aus leidgeprüfter Erfahrung heraus, wieder mal ein Batterieproblem. Der Spannungscheck mittels Voltanzeige im Navi spricht aber eher dagegen.

Frühstück in Chojnow

Lezno

Auch die Lichtmaschine tut ihren Dienst, wie am deutlichen Spannungsanstieg bei laufendem Motor zu erkennen ist.
Sein Moped entpuppt sich im weiteren Verlauf als ein echtes "Pötäterli", wie der Schweizer sagen würde (vom franz. peut-être = vielleicht), das heißt, einmal streikt die Elektronik, ein anderes Mal nicht. Versteh's wer's mag.
Prinzipiell läuft die Kiste, deshalb lautet die Lösung: Weiterfahren und einen eventuell zu erwartenden Totalausfall zumindest mental verdrängen.


In Lezno bleibt es nur bei einer Ortsbesichtigung. Ein einladendes Cafe für eine Pause ist leider nicht zu entdecken.

Zwei Stunden später holen wir die Pause  am Kiosk des kleinen Flusshafens in Lad nach.
Aber nicht mit dem von Christian erhofften Kaf- fee, sondern mit Schweppes, dem einzig an- nehmbaren Getränk, das dort im Augenblick zu Verfügung steht.
Im Ort selbst gibt es eine recht stattliche Klosterkirche.

Lad - Flußhafen

Lad - Klosterkirche

Eigentlich ist sie für Besucher geschlossen, aber die geöffnete Eingangstür sieht Christian als Aufforderung an, sich den von außen schon leicht renovierungsbedürftig anmutenden Bau auch von innen zu betrachten.
Weit kommt er allerdings nicht, aber für ein Foto von der beeindruckenden 36 Meter hohen Kuppel hat es doch gereicht.
Über viel befahrene Landstraßen ziehen wir weiter Richtung Nordosten.  Das Aufkommen des Schwerverkehrs ist hier enorm und entsprechend ist der Zustand der Fahrbahn.


„Bahn“ ist in Anbetracht der immensen, wie Führungsschienen wirkenden Spurrillen eine sehr treffende Bezeichnung.
Die sind stellenweise so tief, dass es mit dem Motorrad nicht ganz ungefährlich ist sie im spitzen Winkel zu durchfahren.
Ein Überholen der mit meist 90 km/h und mehr dahin heizenden Lkws (das 70km/h-Limit existiert nur auf Papier) ist nur selten möglich, der Straßenbelag ist oft zu unberechenbar für even- tuell schnell auszuführende Spurwechsel.

Lad - Klosterkirche

Am frühen Nachmittag erreichen wir Torun. In der von Backsteingotik geprägten Stadt an der Weichsel gibt es endlich den lang ersehnten Kaffee. So touristisch wie der Ort ist, so happig sind auch die Preise. 20 Zloty, also gut 4,50 € für einen Cappuccino und ein Stück Kuchen zeigen, dass die Anpassung an Mitteleuropa zumindest in dieser Hinsicht schon gut gelungen ist.
Anschließendes Kartenstudium: Die Restreich- weite des heute noch verfügbaren Tageslichts erlaubt eine Strecke bis in Nordost-Ecke Polens, die masurische Seenplatte.

Torun

Mikolajki wird einstimmig als Tagesziel ausgewählt.
Irgendwer muss sich zwischenzeitlich bei der Reiseleitung beschwert haben, dass wir bis jetzt zu wenige Dreckpisten gefahren seien.
Christian wählt wohl deshalb  auf dem Navi die letzten 30 Kilometer vor dem Ziel die Einstellung „kürzeste Strecke“. Also quasi nahe der Luftlinie, die gemeinhin selten geteert ist.
Durch Wälder und Wiesen brummeln wir gemütlich über kleine Schotterwege mit einge- streuten Sandpassagen zu dem am Jezioro Sniardwy gelegenen Mikolajki.

Torun

Von hier aus kann man, da die Seen fast alle mit Kanälen untereinander verbunden sind, per Boot fast die ganze masurische Seenplatte erkunden.
Wir belassen es in unserem Fall beim Konjunktiv von “können”, denn uns genügen hier eine ordentliche Unterkunft und eine anständige Mahlzeit mit einem oder auch mehreren kühlen Bierchen dazu.
Ein ziemlich reichhaltiges Angebot an Hotels und Restaurants lässt schließen, was hier wohl zur Hauptsaison los sein muss, schätzungsweise verdoppelt sich da die Population des 4000- Einwohner-Städtchens..

in den Masuren vor Mikolajki

Mikolajki

Jetzt haben wir dafür die Qual der Wahl. Nach kurzer Suche entscheiden wir uns für das Hotel „Tabu 2“. Für 35,- Euro incl. Frühstück gibt’s ein Zimmer und die Mopeds dürfen in der abgeschlossen Garage des Chefs parken.
Nach 500 Meter Fußweg über die Kanalbrücke ins Ortszentrum hinüber finden wir auch noch das, was zur Erledigung des zweiten Punkts auf unserer momentanen Bedürfnisliste dient. In einem Restaurant am Marktplatz gibt’s eine reichhaltige Portion Mixed Grill mit frisch gezapften Bierchen und später noch zwei weitere mit einem Wodka in einer Bar an der Uferpromenade.

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